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Newsletter April 24
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Liebe Leser_innen,
haben Sie sich schon einmal gefragt, was wäre, wenn in Ihrer Familie plötzlich Gegenstände auftauchen, die aus kolonialen Kontexten stammen? Im Museum Beeskow befinden sich viele Objekte aus Namibia, der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“. Wie kamen sie dorthin? Was hat der Kolonialismus mit uns zu tun? Studierende der Visuellen Kommunikation recherchierten diese Geschichten und entwickelten mit Unterstützung des Museumsverbands Brandenburg und der Ethnologin Dr. Kerstin Volker-Saad ein Ausstellungskonzept, das die Besucher_innen ermutigt, sich mit der deutschen kolonialen Schuld und Restitutionsfragen im regionalen und familiären Kontext auseinanderzusetzen. Die Eröffnung der Ausstellung „kolonialokal – wir packen aus“ ist am 13. April.
Einen zukunftsgerichteten Umgang mit der Vergangenheit sucht auch die Ausstellung „Zeitzeich(n)en: Modegraphik vom Archiv zum Entwurf“, die ab 15. April im Foyer der weißensee kunsthochschule berlin zu sehen ist. Und wie jedes Jahr zu Beginn des Sommersemesters lädt das greenlab am 18. April zu einem Symposium ein, bei dem sich diesmal Künstler_innen, Designer_innen, Forscher_innen, Stadtplaner_innen, Ökolog_innen und Aktivist_innen mit dem dynamischen Zusammenspiel von Natur und Kultur befassen.
Im April bieten wir Ihnen also beides hier vor Ort: den kulturellen Dialog und einen blühenden, idyllischen Campusgarten, in dem Sie mit etwas Glück sogar Performances von Eichhörnchen erleben können.
Wir wünschen Ihnen sonnige und erholsame Ostertage!
Ihre weißensee kunsthochschule berlin
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Ausstellungen und Veranstaltungen
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„kolonialokal – wir packen aus“ 13. April – 31. Dezember 2024, Museum Oder-Spree, Beeskow
Das Beeskower Museum wurde 1906 gegründet, um die Geschichte des Kreises Beeskow-Storkow in Brandenburg zu erzählen. Heute befinden sich in der Sammlung aber auch Objekte aus dem Norden Europas, dem Südpazifik und aus Afrika. Die meisten von ihnen stammen aus Namibia, der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“. Das wirft Fragen auf: Wie kamen diese Gegenstände ins Beeskower Museum Oder-Spree? Was haben sie mit Großwildjagd, dem Verschwinden sorbischer Ortsnamen, einem verschollenen Australienforscher, der Entnazifizierung in einer kleinen Stadt und den Kolonialwarenläden in den Dörfern zu tun? Und wie gehen wir heute damit um, wenn wir Objekte wie diese in unseren Sammlungen entdecken? Erstmals zeigt das Museum Oder-Spree diesen Bestand an ethnologischen Objekten. Das Ausstellungskonzept des Fachgebiets Visuelle Kommunikation skizziert, was über ihre Herkunft und ihren Weg nach Beeskow bislang in Erfahrung gebracht werden konnte und zeigt, wie sich globale Verwerfungen in lokalen Kontexten niederschlagen. Eröffnet wird die Ausstellung u.a. durch die Rektorin Dr. Angelika Richter am 13. April 2024 um 15 Uhr auf der Burg Beeskow. Sie entstand als Kooperation des Museums Oder-Spree, Beeskow mit dem Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. und dem studio mut.und.anmut der weißensee kunsthochschule berlin und ist bis Ende Dezember zu sehen.
Mehr Infos
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„Zeitzeich(n)en: Modegraphik vom Archiv zum Entwurf“ 15.–19. April 2024, Foyer, weißensee kunsthochschule berlin
Die Ausstellung zeigt Modegraphik aus dem Archiv und Ergebnisse des Projekts „Modezeich(n)en: Die Ausbildung der Modedesigner_innen an der weißensee kunsthochschule berlin und deren Einfluss auf den Stil des Modeinstitutes der DDR der späten 1970er/1980er Jahre“. Studierende des Fachgebiets Mode-Design setzten sich im Sommersemester 2023 mit Modezeichnungen auseinander, die an der Hochschule in den 1980er Jahren entstanden sind und nun zum Teil durch das Stadtmuseum Berlin digitalisiert und erschlossen wurden. Diese waren sowohl Ausgangspunkt und Inspiration für aktuelle Entwürfe, Collagen und neue Zeichnungen als auch für modetheoretische Reflexionen zur Wirkung analoger und digitaler Archive auf die Kreativität der Mode.
Das Projekt wurde durch das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) gefördert und in Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin durchgeführt. Ziel des Förderprogramms ist es, einen dauerhaften Zugang zum digitalisierten kulturellen Gedächtnis Berlins zu schaffen, die digitalen Daten soweit möglich zur Verfügung zu stellen und für die langfristige Nachnutzbarkeit der Digitalisate sowie der Daten zu sorgen.
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STOFFWECHSEL 18. April 2024, Aula, weißensee kunsthochschule berlin
Das greenlab ist eine interdisziplinäre Forschungsplattform, die an der weißensee kunsthochschule berlin nachhaltige Designstrategien fördert und vorantreibt. Am 18. April lädt das greenlab zum öffentlichen Symposium STOFFWECHSEL ein, in dem sich Künstler_innen, Designer_innen, Forscher_innen, Stadtplaner_innen, Ökolog_innen und Aktivist_innen mit dem dynamischen Zusammenspiel von Natur und Kultur beschäftigen: mit urbanen Grünräumen und den vernetzten Ressourcen in unseren Städten und deren Umland. In einer Zeit, in der die Städte mit beispiellosen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Ressourcenbewirtschaftung konfrontiert sind, werden urbane Grünräume immer wichtiger. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechende Ergänzungen unserer Stadtlandschaften; sie sind vor allem auch ein wesentlicher Bestandteil resilienter, nachhaltiger und lebenswerter Städte. Die Teilnehmer_innen haben im Rahmen des Symposiums die Möglichkeit, in einen interdisziplinären Dialog zu treten, innovative Ideen auszutauschen und neue Kooperationen zu entwickeln, die darauf abzielen, eine nachhaltigere und integrative Zukunft von Stadt und Land zu gestalten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Anmeldung und Programm
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Preise und Auszeichnungen
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Lotte Schlör, Absolventin im Fachgebiet Produkt-Design, hat ein Elsa-Neumann-Stipendium gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Im Rahmen des Stipendiums forscht sie zu: „Maschine, Material und Mensch: Design als Prozess - Eine Auseinandersetzung mit dem (gestalterischen) Potential von Niederdruckguss und robotischer Formenherstellung in der Keramikproduktion.“
Lotte Schlör: „Mithilfe des Stipendiums möchte ich meine Erkenntnisse zu Druckgussmaschine und Roboterarm vereinen. In der Anwendung emanzipieren sie kleinere Studios, Künstler_innen und Forschende, die bislang Hochtechnologie aus Kosten- oder Know-how-Gründen nicht einsetzen konnten. Dies ermöglicht künftig flexible Kleinserien in einer Variantenvielfalt, die selbst industrielle Fähigkeiten übersteigen, und so Gestalter_innen jenseits der großen Fertigungshallen empowern.“
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Ella Einhell, Absolventin im Fachgebiet Produkt-Design, hat ebenfalls ein Elsa-Neumann-Stipendium gewonnen. Wir gratulieren!
Mit ihrem Studio Ella Einhell beschäftigt sie sich an der Schnittstelle von Materialforschung und Produktdesign mit der Umwandlung verschwendeter Ressourcen in innovative Rohstoffe. Seit 2020 konzentriert sie sich auf die Arbeit mit Abfällen aus der Fleischindustrie: mit Tierknochen. Sie erforscht, welche Rohstoffe beispielsweise durch Knochenasche und Knochenmehl ersetzt werden können und entwickelt daraus Materialien wie modernes Knochenglas, Knochenporzellan und Knochenterrazzo. Das Material verarbeitet sie wiederum mit industriellen Verfahren und traditionellem Handwerk zu ästhetisch innovativen und zugleich ressourcenschonenden Produkten wie beispielsweise Vasen.
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