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Newsletter Okt./Nov.
Liebe Leser_innen,
erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Studien- oder Ausbildungstag? Der Auftakt eines neuen Lebensabschnitts gräbt sich sicherlich auch deshalb so tief ins Gedächtnis, weil in dieser Zeit Bündnisse geschmiedet, Netzwerke geknüpft und Freundschaften fürs Leben geschlossen werden. In Weißensee haben heute 187 Studierende aus 35 Nationen ihr Studium aufgenommen. Wir heißen sie in unserer internationalen Gemeinschaft herzlich willkommen und wünschen ihnen, dass sie in der Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten ihre Kreativität entfalten, ihr kritisches Denken schärfen und ihren individuellen Stil entwickeln können.
Die Zeiten für Künstler_innen und Kulturschaffende sind herausfordernd: Der Berliner Senat plant, den Kulturetat um zehn Prozent zu kürzen. Für die sechs Bundeskulturfonds sollen 2025 insgesamt nur noch rund die Hälfte der bisherigen Mittel bereitgestellt werden. Und nun haben die Länder auch noch einen Reformentwurf für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorgelegt, der mit der Fusion bzw. dem Wegfall vieler renommierter Fernseh- und Hörfunkprogramme die Vielfalt unabhängiger Medien drastisch bedroht. Sollte das Paket realisiert werden, bedeutet das noch weniger Präsenz für die Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung. Eine tragende Säule der Demokratie wird so in ihren Grundfesten erschüttert.
Die Zukunft ist offen. Umso wichtiger ist es, dass wir kritische und starke Künstler_innen und Designer_innen ausbilden, die mit ihren Visionen den gesellschaftlichen Diskurs mitprägen. Es freut uns besonders, dass wir dabei zukünftig zwei neue namhafte Persönlichkeiten an unserer Seite haben. Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie Dr. Stephan M. Brandt, Vorstandsmitglied der Investitionsbank Berlin, werden als neue Mitglieder des Hochschulrats die weißensee kunsthochschule berlin beraten. Prof. Dr. Joseph Imorde wurde für eine weitere Amtszeit als Prorektor wiedergewählt. Wir gratulieren herzlich und wünschen allen ein erfolgreiches und spannendes neues Akademisches Jahr!
Ihre weißensee kunsthochschule berlin
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Michael Müller
Michael Müller ist als Nachfolger von Werner Kehren neues Mitglied des Hochschulrats. Müller war von Dezember 2014 bis Dezember 2021 Regierender Bürgermeister von Berlin. Zwischen 2014 und 2016 war er auch Senator für Kultur, und nach seiner Wiederwahl 2016 übernahm er bis 2021 das Amt des Senators für Wissenschaft und Forschung. Darüber hinaus war er vom 1. November 2017 bis 31. Oktober 2018 Präsident des Bundesrates. Seit den Bundestagswahlen 2021 ist Müller Mitglied des Deutschen Bundestages. Michael Müller: „Die weißensee kunsthochschule berlin ist eine herausragende Bildungsstätte, die künstlerische Talente fördert und prägt. Ich freue mich als Mitglied des Hochschulrats, die Weiterentwicklung der Hochschule aktiv begleiten zu dürfen und den Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken.“
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Stephan M. Brandt
Dr. Stephan M. Brandt übernimmt als neues Mitglied des Hochschulrats das Amt von Prof. Dr. Peter Raue. Er leitet seit 2014 den Bereich Finanzen und Controlling der Investitionsbank Berlin und ist dort seit April 2024 Mitglied des Vorstands. Die Investitionsbank Berlin engagiert sich für bessere Lebensbedingungen in Berlin und unterstützt an unserer Hochschule jedes Jahr zwei herausragende Studierende mit Deutschlandstipendien. Dr. Stephan M. Brandt: „Ich freue mich sehr, die weißensee kunsthochschule berlin als Mitglied des Hochschulrats zu begleiten. Dabei möchte ich mit meiner langjährigen Erfahrung im Finanzsektor diese Facette im Gremium stärken. Die Verbindung von kreativen Ideen und wirtschaftlichem Know-how eröffnet tolle Möglichkeiten, um gemeinsam neue und innovative Wege zu gehen."
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DAAD-Preis
Maïa Kleinknecht, Masterstudentin im Fachgebiet Visuelle Kommunikation, erhält den DAAD-Preis für herausragende akademische Leistungen und soziales Engagement. Für ihre Bachelorarbeit fertigte Maïa Kleinknecht ein aquarelliertes Buch über Ceija Stojka, eine österreichische Roma-Künstlerin und KZ-Überlebende, die ihre Kindheitserlebnisse in Malerei und Poesie verarbeitet hat. Nach dem Bachelor setzte Kleinknecht ihre Recherchen zu Stojka in Wien fort. Das daraus entstandene Kinderbuch „Ich bin ich, was willst du von mir?“ wurde im Juli 2024 im Rahmen der Ausstellung „Ceija Stojka – Hoffnung, das war was uns stärkte“ im Museum Ebensee präsentiert. Derzeit arbeitet Maïa Kleinknecht an ihrem Masterprojekt zum Thema „Farbe“ und plant, einen offenen Malort für Kinder und Erwachsene zu schaffen. Ihr soziales Engagement bildet einen zentralen Aspekt ihrer künstlerischen Arbeit.
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Deutschlandstipendien
Ihre Urkunde für ein Deutschlandstipendium erhielten heute Laura Mercedes Arndt und Eileen Helm (Malerei); Matteo Bissinger und Inyeong Song (Textil- und Material-Design); Jasmina El Bouamraoui und Lore Elstermann (Visuelle Kommunikation); Janine Fingerle und Maike Panz (Produkt-Design); Aglaia Gronas und Mahmoud Ismail (Bildhauerei); Hannah Rath (Kunsttherapie); Hannah Sammann (Bühnen- und Kostümbild); Nathalia Teixeira Favaro (Raumstrategien) sowie Phila Weber (Mode-Design). Der monatliche Betrag von 300 Euro wird je zur Hälfte vom Bund und von der mart stam stiftung für kunst + gestaltung zur Verfügung gestellt. Neben fachlichen Erfolgen in den jeweiligen künstlerischen und gestalterischen Studiengängen wurden bei der Auswahl auch Kriterien des gesellschaftlichen Engagements, der Verantwortungsbereitschaft sowie persönliche, familiäre oder soziale Aspekte berücksichtigt.
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ART+
Im Januar 2023 ist das Eucrea-ARTplus-Programm an der weißensee kunsthochschule berlin erfolgreich gestartet. Wir freuen uns sehr, dass der Zuspruch und das Interesse stetig wachsen. Das Programm gibt Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, an Kursen und Seminaren teilzunehmen, sich auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten und von einem speziellen Beratungsangebot Gebrauch zu machen – auch wenn es darum geht, alternative künstlerische Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Eine neue Publikation von Eucrea zur inklusiven Praxis an künstlerischen Hochschulen wirft jetzt einen Blick auf die letzten drei Jahre des bundeslandübergreifenden Programms ARTplus. Unsere Projektleiterin Susan Päthke berichtet darin über die Erfolge und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung an der weißensee kunsthochschule berlin.
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Ausstellungen und Projekte
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Fotobücher bei MISS READ
Unter Leitung des Fotografen Andreas Rost und der Fotobuch-Wissenschaftlerin Dr. Mareike Stoll entstanden an der weißensee kunsthochschule berlin in den beiden letzten Semestern beeindruckende Fotobücher, die die Studierenden nun vom 11. bis 23. Oktober 2024 auf der Berliner Kunstbuchmesse MISS READ präsentieren. Die Bücher setzen unterschiedliche Schwerpunkte – viele von ihnen berühren die Frage nach Identität und deren künstlerischem Ausdruck sowie nach der Zugehörigkeit zu einer sogenannten Minderheit in unserer heutigen Gesellschaft. Die Kursteilnehmer_innen nutzten die Buchbinde- und Druckwerkstätten der Hochschule, experimentierten mit Drucktechniken und erweiterten teils den Rahmen des „Buches“.
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Dutch Design Week
Auf der Dutch Design Week in Eindhoven ist die weißensee kunsthochschule berlin in diesem Jahr im Rahmen der Gruppenausstellung „The Magic Touch: Designing Togetherness“ mit vier Abschlussarbeiten vertreten: „Ceramic Interfaces“ von Charlotte von Ravenstein, „Pass the Bone“ von Ella Einhell, „Mono Wool“ von Michelle Müller und „Die Ecke der drei Sechsecke“ von Xingwen Pan. Die Ausstellung, zu sehen vom 19. bis 27. Oktober 2024, vereint Projekte der German Design Graduates rund um das Thema Berührung, Inklusion und Zusammenarbeit. Dabei können die Objekte nicht nur mit dem Auge betrachtet werden. Das Design wird für die Besucher_innen auch haptisch und klanglich oder sogar durch den Geschmackssinn erfahrbar.
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„Dare to Design“
Die Ausstellung „Dare to Design“ (bis 05. Januar 2025) im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main vereint die interessantesten Arbeiten von Absolvent_innen deutscher Hochschulen, die eine Fachjury aus über 220 Einreichungen ausgewählt hat. Unter den Aussteller_innen sind auch acht Absolvent_innen unserer Hochschule: Charlotte von Ravenstein, Ilija Majcen, Marc Roman Page, Lotte Schlör, Johannes Schmidtner, Birke Weber, Michelle Müller und Moritz Walter. Die ausgestellten Arbeiten zeigen vielversprechende Lösungsansätze, um den großen Herausforderungen unserer Gegenwart wie dem Klimawandel, der politischen Radikalisierung und der Gleichstellung zu begegnen: mit komplexen wie manchmal einfachen, dafür umso intelligenteren Konzepten.
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FORM IT
Wie können Studierende aktiv die Lehre mitgestalten? Mit dem Projekt „FORM IT – Experimentelle Formate in Kunst und Design“ geht die weißensee kunsthochschule berlin einen neuen Weg, indem sie Perspektiven von Studierenden in die Lehre zu integrieren versucht und dafür entsprechende Beteiligungsformate entwickelt. Studierende aller Fachrichtungen sind eingeladen, im Wintersemester an einem vielseitigen Workshop-Programm teilzunehmen. Es ermöglicht, neue Lernräume auszuloten, eigene Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln sowie das berufliche Selbstbild zu schärfen. Zudem bietet FORM IT die Chance, eigene Projekte umzusetzen und im Frühjahr 2025 bei einem Festival mitzuwirken, auf dem die Projektergebnisse präsentiert werden. Das Projekt wird im Rahmen einer Freiraum-Förderung von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt.
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